Schifffahrt

Schiffahrt auf dem Rhein Das Rheintal vom Wasser aus erleben. Nach wie vor gehört dies zu einem der Highlights jeder Rheinreise. Und das nicht nur aus dem Grund, dass es auf der gesamten Strecke zwischen Mainz und Koblenz keine einzige Rheinbrücke gibt. Für eine schnelle Überquerung des Stroms ist also eine Fahrt mit der Fähre unumgänglich. Dies soll allerdings mit dem Bau einer Rheinbrücke zwischen St. Goar und St. Goarshausen in den nächsten Jahren geändert werden.
Neben der wirtschaftlichen Seite die entlang des gesamten Flusses eine tragende Rolle spielt, da er ein wichtiger Verkehrsweg darstellt, ist es im Mittelrheintal vor allem die romantische Seite, die die Schifffahrt ausmacht. Der Rhein wäre nur halb so schön, gäbe es die Vielzahl an Ausflugsdampfern, Kreuzfahrtschiffen und Fähren nicht.
Das Mittelrheintal war für die Schifffahrt seit jeher ein Problem. Beim Durchbruch des Rheins in das Rheinische Schiefergebirge Quarzitriff stehengeblieben. Für Lastschiffe war es unmöglich das Riff zu passieren. Deshalb wurden Weinfässer und andere Güter in Lorch entladen und über den sogenannten Kaufmannsweg durch den Niederwald nach Geisenheim gebracht. Erst im 17. Jahrhundert gelang es eine vier Meter breite Durchfahrt zu schaffen. Nach dem endgültigen Ausbau beträgt die Breite heute 120 m. Das gesamte Gebiet des Mittelrheintals ist durch eher enge Flussabschnitte gekennzeichnet. Gibt es zwischen Mainz und Bingen noch Stellen, an denen der Strom bis zu 1000 m auseinander reicht, sind es um den Loreleyfelsen nur noch ca. 120 m bei gleicher Wassermenge. Eine Schifffahrt ist dieser Abschnitt also allemal Wert.
Ob längere oder kürzere Fahrt. Für jeden ist etwas dabei. Auf den Sonnendecks kann man bei einem Gläschen Wein und traditioneller Musik, abgestimmt auf die gerade passierenden Orte, Burgen oder Schlösser die Fahrt genießen. Die Schifffahrtsgesellschaften bieten zahlreiche Angebote, die sich bestens mit anderen öffentlichen Verkehrsmitteln kombinieren lassen.

Fähren im Welterbe

„Don’t pay the Ferryman“. Wer kennt ihn nicht, den Ohrwurm von Chris de Burgh über den alten, kapuzenverhüllten Fährmann, der spät in der Nacht seinem von Geisterstimmen gewarnten Fährgast die Passage schon vorab kassieren will? Im Mittelrheintal sind die Fährmänner vertrauenswürdiger. In alter Tradition verbunden, ist der Beruf des Fährmanns auf einer der fünf Autofähren im Welterbe Oberes Mittelrheintal noch heute ein romantischer. Trotz der modernen Technik, die den alten Fähren und den Flößen von früher, den Rang abgelaufen hat. Ob denn heute wohl alles von der Technik gesteuert wird? Nein, natürlich nicht. Denn das Bedeutendste auf diesem viel befahrenen Wasserweg ist und bleibt die Konzentration des Fährmanns. „Die Schifffahrt hat Vorfahrt“, so lautet die wichtigste Grundregel. Und weil das so ist wird bei Hochbetrieb auf dem Wasser auch schon mal an der Fährrampe gewartet bis sich der Schiffsverkehr beruhigt hat. Die Sicherheit geht eben vor. Bis zur nächsten Brücke müssten Autofahrer ohnehin noch ein paar Kilometer fahren. Die kommen nämlich erst in Mainz und Koblenz. An das Warten gewöhnen sich die Autofahrer jedoch recht schnell. Grund dafür ist wohl der tolle Ausblick, der sich von den Fähren aus bietet.

Fähren

Lahnstein – Koblenz-Stolzenfels
Boppard – Kamp-Bornhofen/Filsen
St. Goar – St. Goarshausen
Engelsburg – Kaub
Lorch – Niederheimbach
Bingen – Rüdesheim

Orte, Burgen, Schlösser und Festungen am Rhein