Boosenburg

Die Boosenburg in Rüdesheim am Rhein ist etwa zwischen dem 10. und 12. Jahrhundert entstanden. Zusammen mit der dazugehörigen Brömserburg bildet sie einen Teil der Stadt. Im 12. Jahrhundert diente die Boosenburg einem großen Familienzweig, den „Füchsen von Rüdesheim“ als Wohnsitz. Sie gehört zur Brömserburg, die nur wenige hundert Meter unterhalb steht und wird deshalb auch „Oberburg“ genannt. Seinen Namen hat die Boosenburg von den Boos von Waldeck, einem rheinischen Ministerialgeschlecht. Die aus dem Hunsrück stammende Familie hatte die Burg 1407 von den Brömsern von Rüdesheim geerbt. Das rote Wappen bildet auch heute noch das Wappen der Boosenburg. 1830 erwirbt Graf Erwin von Schönborn-Wiesentheid die Burg von den Boos. Die Anlage ist zu dieser Zeit bereits eine Ruine. Der Plan einer Neugestaltung der Burg nach Abriss aller baufälligen Gebäude wurde nicht verwirklicht.
Der neue Besitzer Johann Baptist Sturm ließ den Burggraben sofort überkellern, um ihn für seine Zwecke als Weinhändler zu nutzen. 1972 ließ die Witwe Sturms eine neugotische Villa neben dem noch bis heute erhaltenen Burgturm errichten. Mitte des 20. Jahrhunderts übernahm die Familie Carl Jung die Boosenburg und betreibt dort bis heute eine Weinkellerei. Dadurch sind auf der Burg weder Besichtigungen noch Übernachtung möglich.

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