Der Rhein

Rheinfälle Schaffhausen Mit 1.230 km Länge ist der Rhein der größte Fluss Deutschlands. Sein Einzugsgebiet umfasst weite Teile der Schweiz, Österreichs, Deutschlands und der Niederlande.
Durch den Zusammenfluss von Vorderrhein und Hinterrhein bei Reichenau im Kanton Graubünden entsteht der Rhein in den Alpen und mündet in den Niederlanden durch das Rhein-Maas-Delta in die Nordsee.
Die größten und wichtigsten Zuflüsse des Stroms sind Aare, Mosel und Main. Bis 1904 auch die Maas, welche heute allerdings in die ehemalige Nordseebucht „Hollands Diep“ mündet.

Nach seinen Quellflüssen gliedert man den Rhein in insgesamt sieben Abschnitte: Alpenrhein, Bodensee, Hochrhein, Oberreich, Mittelrhein, Niederrhein, Rhein-Maas-Delta.

Alpenrhein

Bei Tamis- Reichenau vereinigt sich Vorder- und Hinterrhein zum Alpenrhein. Die Fließlänge bis zum Bodensee beträgt knapp 86 km. Dabei durchfließt er das Schweizer Kanton Graubründen und sinkt in seiner Höhenlage um etwa 200 m auf 396 m. Vor dem Mündungsbereich in den Bodensee bildet er die natürliche Grenze zwischen der Schweiz im Westen und Österreich und Liechtenstein im Osten.

Bodensee

Der Bodensee fasst die drei im nördlichen Alpenvorland liegenden Gewässer Obersee, Untersee und Seerhein zusammen. Die Seen grenzen an Deutschland, Österreich und die Schweiz, sodass Urlaubern eine kulturelle und kulinarische Vielfalt geboten werden kann. Mit dem Erreichen der Stadt Konstanz wird der Untersee zum Hochrhein, dem dritten Abschnitt des Stroms.

Hochrhein

Der Hochrhein bildet fast auf seiner gesamten Strecke die natürliche Grenze zwischen der Schweiz im Süden und Deutschland im Westen. Seine schöne Landschaft ist geprägt von Wasserfällen, Stromschnellen und die damit Verbundenen Kraftwerke. Unterhalb von Schaffhausen, einer Gemeinde im gleichnamigen schweizer Kanton, findet man den Rheinfall. Er zählt mit einer Höhe von 23 m und einer Breite von 150 m neben dem isländischen Wasserfall Dettifoss zum größten Wasserfall Europas.

Oberrhein

Mitten im Zentrum von Basel, der ersten Großstadt die der Rhein auf seinem Weg passiert, befindet sich das erste Rheinknie. Der Strom ändert seine Fließrichtung von Ost-West um 90°, um dann weiter in Richtung Norden, zunächst entlang der deutsch-französischen Grenze zu fließen.
Das Rheinknie bildet den Übergang von Hochrhein zu Oberrhein, der bereits in der Antike und im Mittelalter eine bedeutende Rolle für die Menschen spielte. Noch heute ist der Abschnitt Standort für Industriegiganten. Allerdings hat sich die Oberrheinlandschaft mit der Begradigung im 19. Jahrhundert stark verändert. Sehr bekannt ist außerdem der Abschnitt abwärts von Mainz. Hier liegen die als Rheinauen bekannten Rheininseln. Die wichtigsten Zuflüsse in diesem Abschnitt sind die Ill bei Straßburg, der Neckar in Mannheim und der Main bei Mainz.

Mittelrhein

Kurz nach Bingen, wo sich der Strom in das enge Durchbruchstal des Rheinischen Schiefergebirges zu zwängen scheint, beginnt der schöne Mittelrhein, der mit seiner romantischen Atmosphäre, die schon berühmte Dichter wie Goethe vor Jahrhunderten beschrieben, und seiner kulturellen Vielfalt jährlich tausende von Touristen anlockt. Ein weiterer wichtiger wirtschaftlicher Aspekt für die hier lebenden Leute ist der Weinbau. Das Neuwieder Becken, ein Senkungsraum innerhalb des Schiefergebirges, unterteilt den Mittelrhein nochmals in oberen und unteren Mittelrhein.

Niederrhein

Mit der Mündung der Sieg in Bonn, fließt der Rhein in das Norddeutsche Tiefland über. Ab hier spricht man vom Niederrhein. In diesem Abschnitt durchfließt der Strom das größte Ballungsgebiet Deutschlands, die Metropolregion Rhein-Ruhr. Ein wirtschaftlich bedeutender Abschnitt. Hier befindet sich auch der größte Binnenhafen Europas. Der „Duisport“ in Duisburg. Ein Zusammenschluss mehrerer Häfen unterhalb der Ruhrmündung in den Rhein. Stromabwärts von Duisburg ist die Landschaft sehr agrarisch geprägt. In Emmerich, kurz vor der niederländischen Grenze, beträgt die Breite des Rheins ca. 400 m. Hier spannt sich die längste Hängebrücke Europas, mit einer Gesamtlänge von 803 m.

Delta

Bereits an der deutsch-niederländischen Staatsgrenze beginnt mit der Rheinteilung das Rhein-Maas-Delta, die bedeutendste naturräumliche Einheit der Niederlande. Bedeutend für das Delta sind zwei Flussteilungen. Zum einen die Teilung bei Millingen in Waal und Nederrjin, zum anderen Issel vom Nederrjin bei Arnheim. Das Rhein-Maas-Delta ist ein Gezeitendelta. Erst mit dem Bau der Deltawerke konnte der Gezeiteneinfluss einigermaßen reguliert werden.

Auch wirtschaftlich spielt der Rhein eine sehr große Rolle. Auf weiter Strecke ist der Strom Schifffahrtsstraße. Dazu kommen beidseitige Eisenbahnstrecken und Autobahnen entlang des Flusses. So entstanden in Laufe der Jahrhunderte große Wirtschaftsstandorte wie zum Beispiel Mainz, Duisburg, Köln und Ludwigshafen.

Die Schifffahrtsroute Rotterdam-Constanta ist die kürzeste schiffbare Verbindung zwischen Nordsee und schwarzem Meer. Dabei passieren die Schiffe Rhein, Main, Main-Donau-Kanal, Donau und Donau-Schwarzmeer-Kanal.

Orte, Burgen, Schlösser und Festungen am Rhein