Koblenz

Die befestigte Römerstadt „Confluentes“ gewann nach dem Fall des Grenzwalles Limes große strategische Bedeutung als Grenzfeste. Pfahlbrücken über die Mosel und den Rhein schufen Verbindungen zu den angrenzenden Gebieten. Die Franken errichteten anstelle der zerstörten Römersiedlung im 5. Jahrhundert einen Königshof.
Durch eine Schenkung kamen Koblenz und die Burg Ehrenbreitenstein im Jahr 1018 an das Erzstift Trier. 1138 wurde hier Konrad III. von Hohenstaufen zum Kaiser gewählt, 1338 ein Fürstentag abgehalten. Bei der vergeblichen Belagerung durch Heere Ludwigs XIV. verlor Koblenz zwei Drittel seines Baubestandes, dennoch machten sie die Erzbischöfe zu ihrer Residenz. Unter preußischer Herrschaft baute man die Stadt zur Festung aus, das kurfürstliche Schloss zur Nebenresidenz. Seit 1962 Großstadt, beherbergt Koblenz heute eine bedeutende Garnison und hat sich einen Namen als Weinstadt gemacht.
Die insgesamt 8 km langen Uferanlagen von Rhein und Mosel treffen sich am Deutschen Eck, dem Ausgangspunkt eines Rundgangs durch die Altstadt. Die Stelle an der Moselmündung erhielt ihren Namen nach 1216, als die Deutschordensritter ganz in der Nähe eine Niederlassung gründeten. In einer reizvollen Gartenanlage liegt das noch erhaltene Kompturhaus. Die St.-Kastor-Kirche, geweiht 836, gehört zu den eindruckvollsten romanischen Kirchenbauten und beherbergt reiche Kunstschätze. In der Kastorstraße fällt ein zinnenbekränzter Wohnturm auf, der „Deutsche Kaiser“. Das heutige Pfarrhaus von Liebfrauen ist Nachfolgebau des Königshofs aus dem 5. Jahrhundert. Die Türme an seiner Rückseite sind Reste der römischen Stadtbefestigung aus dem 4. Jahrhundert. Ein weiterer römischer Turm ist in der Mauer des gotischen Chores der Florinskirche zu erkennen. Die markantesten Bauten des romantischen Moselufers sind die alte Burg, heute Stadtbibliothek, und die vierzehnbogige steinerne Balduinsbrücke, erbaut unter Kurfürst Balduin (1307-1352). Romantik, Gotik und Barock vereinen sich in der Liebfrauenkirche im Herzen der Altstadt zu ungeahnter Harmonie. Reizvolle Fassaden bieten sich dem aufmerksamen Betrachter unter anderem am Alten Kaufhaus, am „Plan“ und in der Löhrstraße. Eines der Wahrzeichen der Stadt finden wir im Innenhof des Rathauses, ehemals Jesuitenkolleg, den Schengelbrunnen mit eine Wasser speienden Bronzefigur, einen Koblenzer Jungen darstellend. Das weiträumige Schloss bei den Rheinanlagen ließ Kurfürst Clemens Wenzelslaus 1786 im Stil des Klassizismus erbauen. An der Rheinuferanlage nahe der Rheinbrücke schuf die Stadt 1925 eine weitere touristische Attraktion, das Weindorf. In der originalgetreuen Nachbildung eines Winzerdorfes genießen Besucher aus aller Welt in romantischer Umgebung inmitten rhein- moselländischer Fröhlichkeit die edelsten Produkte deutscher Winzer.

Von ihrer 118 m hohen Terrasse gegenüber der Moselmündung beherrschte die Burg und Festung Ehrenstein das Rheintal an dieser strategisch wichtigen Stelle. Erbauer der ersten Burg war Ende des 10. Jahrhunderts ein Ehrenbert, Adliger vermutlich aus salisch-karolingischem Haus. Ab dem 16. Jahrhundert ließen die Trierer die Anlage zu einer Festung ausbauen, die bis um 1800 als uneinnehmbar galt. 1688 und 1794- 1799 wurden fünf Belagerungen durch französische Truppen abgewiesen. Ende 1799 gelang ihnen dann doch durch Aushungern die Einnahme der Festung, die sie mit Hilfe von 30 000 Pfund Pulver schleiften. Die heutige Anlage entstand ab 1817 unter preußischer Führung im Stil des Klassizismus. Rundbogenportale mit sorgfältig ausgearbeiteten Öffnungen, Kapitelle, Blendarkaden und betonte Horizontalfugen lockern die schlichte, monumentale Fassade des Zweckbaus auf. Alljährlich werden Festung und Stadt Koblenz im Rahmen des Großfeuerwerks „Rhein in Flammen“ bengalisch beleuchtet.

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Koblenz-Touristik
Bundesgartenschau 2011 in Koblenz
Panoramen von Koblenz
Jugendherberge Koblenz von jugendherberge.de

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