Kaub

Die Stadt Kaub tritt im Jahr 983 ins Licht der Geschichte, als sie dem Erzstift Mainz zufiel. Zu Beginn des 13. Jahrhunderts waren der Ort, der Rheinzoll und die erstmals erwähnte Burg in den Händen der Herren von Falkenstein, die ihren Besitz jedoch schon 1277 an die Rheinpfalz verkauften, bei der Kaub bis 1802 verblieb. 1326 weilte König Ludwig der Bayern auf der Burg. Um diese Zeit muss die Inselbefestigung Pfalzengrafenstein, kurz Pfalz genannt, sich bereits im Bau befunden haben, denn ein Jahr später errichtete Papst Johannes XXII. an die Erzbischöfe von Mainz, Köln und Trier die Aufforderung, den auf einer Rheininsel bei Kaub errichteten Turm zu zerstören. Eine steinerne Gedenktafel am ehemaligen Kurpfälzer Amtshaus erinnert an die erfolgreiche Verteidigung von Kaub im Jahr 1504, als Burg und Stadt 6 ½ Wochen von Landgraf Wilhelm von Hessen belagert worden waren. Der Burg brachte die Abwehrschlacht den Ehrennamen Gutenfels ein. Außerdem war sie Anlass zu der Legende und dem historischen Spiel das Elslein von Kaub.
Alljährlich zum Winzerfest wird heute noch eine Laienschar in geschichtlichen Kostümen die Legende von Rettung der Stadt durch ihre tapfere Tochter Else Welzer. Eine Sternstunde der Geschichte erlebte Kaub in der Neujahresnacht 1813/14. Auf der Verfolgung des Franzosenkaisers Napoleon, setzte der französische Feldmarschall Blücher hier mit Hilfe von Schiffen und St. Goarshausen über des Rhein und marschierte, nachdem ein Brückenkopf gebildet war, mit dem Rest seines Heeres von 100 000 Mann hier über eine schnell erbaute Pontonbrücke ans andere Ufer.

Das Blüchermuseum in seinem ehemaligen Quartier in der Metzgergasse steht heute allen Besucher täglich, außer Montag, zur Besichtigung offen. Es enthält Waffen und Uniformen aus jener Zeit. Das Blücherdenkmal verdankt seinen Standort in den Rheinanlagen einer Naturkatastrophe. Der Bergrutsch von 1876 forderte 26 Menschenleben und zerstörte 10 Wohnhäuser, schuf aber ein breites Rheinufer. Neben dem Denkmal befindet sich hier auch der Kauber Pegelturm. Zu den Resten der mittelalterlichen Stadtbefestigung gehört der Runde Turm im Osten der Altstadt. Den westlichen Abschluss des alten Kaub bildet der romanische Weseler Torturm. In der Stadt gefallen vor allem die romantischen Gassen „Auf der Mauer“ und „Metzgergasse“ sowie das kurpfälzische Amtshaus mit der Wappentafel des Kurfürstengeschlechts. Die evangelische und die katholische Kirche, unter einem Dach, sind aus einem spätromanischen Kirchenbau hervorgegangen. Die Katholiken hielten bis 1770 ihren Gottesdienst im Chor, ehe dieser einem Neubau im Stil des Spätrokoko weichen musste. Auf einem Felsen hinter der Kirche ragt der Glockenstuhl auf.

Der Kauber Zoll wird im Jahr 1257 erstmals erwähnt. Damals schon befand sich auf der flachen Rheininsel Falkenaue eine Zollstation. Von der Wasser- und Zollburg Pfalzgrafenstein entstand etwa ab 1325 der fünfeckige, sechsgeschossige Turm, den ihre Besitzer ab 1340 mit einer 12 m hohen Ringmauer in der Form eines Schiffsrumpfes versahen. Das Außenschiff ziert ein steinerner Löwe mit dem Wappen der Pfälzer. Dahinter sind Geschützbastionen und mehrgeschossige hölzerne Arkaden mit einem Wehrgang angelegt. Ein Fallgatter in der Ringmauer sicherte den Zugang. Der Eingang zum Turm befindet sich auch heute noch im 3. Stockwerk. Besonders interessant ist das alte Burgverlies, dessen Boden je nach Wasserstand gehoben und gesenkt werden konnte.

Links zu Kaub

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