St. Goarshausen
Das
Fischerdorf gelangte 1284 in den Besitz der mächtigen Grafen von Katzenelnbogen. Gleich nach der Erhebung zur Stadt 1324 begannen die knapp 200 Einwohner mit dem Bau einer Wehrmauer. Die Stromseite deckte eine 230 m lange, 11 m hohe Anlage, die gleichzeitig vor Hochwasser und Eisgang schützte. Der
Ostturm und der Marktturm sind noch heute erhalten. Sie flankierten die Rheinfront und deckten gleichzeitig die beiden Stadttore. Von ihnen aus verliefen die Mauern bergwärts und bildeten mit der Katz als oberem Eckpunkt ein Verteidigungsdreieck. Die Stadt selbst bestand aus zwei Häuserreihen an der einzigen Straße, mehr Raum blieb nicht zwischen Strom und Fels. Schmucke Fachwerkhäuser zieren noch heute die Große Burggasse. Einige der Wohnhäuser gewann man durch den Umbau aus dem ehemaligen Rathaus 1532, das auch die Schule und eine Lehrerwohnung enthielt. Der Platz davor, der Plan, war als Marktplatz Mittelpunkt des geselligen Lebens.
Bei Hausnummer 44 zweigt eine Schiefertreppe ab, die zur alten Kirche mit Kirchhof führt. Der
runde Marktturm trägt eine originelle Wetterfahne. Er steht auf dem Schwemmboden des Forstbachs und hat sich im Laufe der Jahrhunderte zum schiefen Turm von Sankt Goarshausen entwickelt. Seine Neigung nach Osten beträgt inzwischen schon 41 cm, die nach Norden sogar 63 cm. Der quadratische Ostturm stand unmittelbar auf dem Uferfelsen und war ursprünglich 23 m hoch. Das Erdgeschoss mit dem Verlies wurde jedoch beim Bau der Straße zugeschüttet, sodass die Einstiegsöffnung zum 1. Obergeschoss heute ebenerdig liegt. Die vier bewohnbaren Stockwerke des Turms brannten 1873 aus.
Die burgengeschichtlich bedeutsame
Ruine der Reichenberg aus dem 14. jahrhundert findet man am Hang des Hasenbachtals, 4 km von St. Goarshausen. Es ist die dritte Burg der Katzenelnbogener in diesem Gebiet. Eine breite Schildmauer spannt sich zwischen zwei Rundtürmen. Die Reste des dreigeschossigen Saalbaus muten fast antik an. Weil die Decken zusammengebrochen sind, stehen dreimal je drei Säulen aufeinander und tragen eine hohe Kreuzwölbung.
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